Suchterkrankungen

Suchterzeugende Substanzen

werden aus unterschiedlichen Motiven heraus konsumiert, sie dienen u. a. dazu, die Stimmung zu beeinflussen, sich von Problemen zu distanzieren, Ängste zu vermeiden, sich zu beruhigen oder auch anzuregen.

Diesen kurzfristigen Effekten steht die Gefahr einer Suchtentwicklung mit ihren langfristigen psychischen und körperlichen Folgen entgegen.

Ein schädlicher Gebrauch eines Suchtmittels liegt dann vor, wenn durch das Mittel eine Schädigung der körperlichen (z. B. Leberschädigung durch Alkoholkonsum, Hepatitis durch Selbstinjektion von Drogen) oder der psychischen Gesundheit (z.B. eine depressive Symptomatik wegen längerem Alkoholkonsum) eingetreten ist.

Symptome einer eingetretenen Abhängigkeit sind:

  • ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, das Suchtmittel einzunehmen
  • Nachlassen der Kontrollfähigkeit bzgl. Beginn, Beendigung oder eingenommener Menge des Suchtmittels
  • Notwendigkeit eines immer höheren Substanzkonsums, um die gleichen Wirkungen zu erzielen
  • Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Substanzkonsums
  • anhaltender Substanzkonsum trotz Nachweises eindeutiger körperlicher, psychischer oder sozialer Folgen
  • körperliches Entzugssyndrom



Wege aus der Sucht

Ein qualifizierter Entzug in der Burghofklinik umfasst:



1. Körperliche Entgiftung

Gestaltet sich je nach eingenommenem Suchtmittel unterschiedlich. Ggf. Diagnostik und Behandlung körperlicher und/oder psychischer Begleiterkrankungen



2. Information über die Erkrankung und Vermittlung von Bewältigungsstrategien durch

  • Informationsgruppe
  • Reflexionsgruppe (dient der Klärung, wie der weitere Umgang mit dem Suchtmittel für den Einzelnen aussehen soll)
  • Protokollgruppe (zur Entwicklung von Strategien im Umgang mit Suchtdruck und potentiellen Rückfallsituationen)
  • Ablehnungstraining (zur Vorbereitung auf evtl. Versuchungssituationen)
  • Konfrontationstherapie



3. Stärkung von Selbstvertrauen, Fördern sozialer Kompetenzen durch

  • soziales Kompetenztraining
  • Einzelgespräche mit dem Bezugstherapeuten
  • psychotherapeutische Gesprächsgruppe



4. Vermittlung von Fähigkeiten zur Gefühlsregulation ohne Suchtmittel durch

  • Achtsamkeitsgruppe
  • Protokollgruppe



5. Regulation von Spannungs- und Unruhezuständen, Erfahrung von Entspannung und körperlichem Wohlbefinden durch

  • körperbezogenes Entspannungstraining



6. Aktivierung von Ressourcen und Fördern gesunder Anteile durch

  • Sport- und Bewegungstherapie
  • Gestaltungstherapie



7. ggf medikamentöse Behandlung (z.B. im Rahmen der Entgiftung, zur Behandlung von Begleiterkrankungen )



8. Hilfe bei psychosozialen Problemen, ggf. Vermittlung einer Entwöhnungsbehandlung durch

  • sozialarbeiterische Sprechstunde